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Religiöser Glaube: Im Gegensatz zu Überzeugungen sind religiöse Einstellungen normalerweise nicht Gegenstand einer Infragestellung. So geht es hier z.B. nicht um die Wahrscheinlichkeit ihres Zutreffens oder die Möglichkeit ihrer Widerlegung. Wenn es auch religiöse Argumentationen gibt, so ist der Glaube selbst nicht argumentativ._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Émile Durkheim über Religiöser Glaube – Lexikon der Argumente
Habermas IV 73 Religiöser Glaube/Durkheim/Habermas: Durkheim analysiert den religiösen Glauben und den Patriotismus nicht wie G. GH. Mead, als außeralltägliche Haltungen moderner Zeitgenossen, sondern als Ausdruck eines stammesgeschichtlich tief verwurzelten Kollektivbewusstsein, das für die Identität von Gruppen konstitutiv ist. Habermas IV 74 HabermasVsDurkheim: Durkheim unterscheidet nicht hinreichend zwischen der über den religiösen Symbolismus hergestellten Gemeinsamkeit der rituellen Praxis und einer sprachlich erzeugten Intersubjektivität. >Sprachgemeinschaft, >Intersubjektivität. Habermas IV 83 Religiöser Glaube/Durkheim/Habermas: Religiöser Glaube ist immer Glaube eines Kollektivs. Er geht aus einer Praxis hervor, die er zugleich auslegt. Religiöse Überzeugungen sind bereits sprachliche formuliert, sie sind der gemeinsame Besitzt einer Religionsgemeinschaft, deren Angehörige sich ihrer Gemeinsamkeit in kultischen Handlungen vergewissern.(1) Habermas IV 84 Durkheim/Habermas: Die Religion wird nun nicht mehr in positivistischer Manier nach Art einer Theorie vorgestellt, die (…) die Gesellschaft im Ganzen darstellt. Stattdessen herrscht nun eine dynamische Auffassung. Sobald die rituelle Praxis als das ursprünglichere Phänomen erkannt ist, kann der religiöse Symbolismus als Mittel für eine spezielle Form der symbolisch vermittelten Interaktion verstanden werden. Diese, die rituelle Praxis, dient einer kommunikativ vollzogenen Kommunion. >Religion, >Praxis. 1. E. Durkheim, Les formes élementaires de la vie religieuse, Paris, 1968, German: Frankfurt 1981 S. 28._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Durkheim I E. Durkheim Die Regeln der soziologischen Methode Frankfurt/M. 1984 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |